Nikolausbrauchtum

Am 5. und 6. Dezember wandert nach altem Brauch in Dörfern und Städten der hl. Nikolaus von Haus zu Haus. Er richtet an groß und klein seine Mahnworte, und wo es sein muss, tritt der Krampus, der finstere Begleiter des heiligen Mannes, hervor und straft mit seiner langen Rute.
Das Vorbild unseres heutigen Nikolaus aber wurde in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts in Lykien, einer Landschaft Kleinasiens, als einziger Sohn frommer Christen geboren. Kaum herangewachsen, machte es sich der junge Mann zur Aufgabe, das von seinen früh verstorbenen Eltern ererbte Vermögen den Armen zu schenken, ohne dass die Bescherten wissen sollten, woher die Gaben kämen.

So ist bekannt, dass er drei Mädchen, die wegen ihrer Armut keinen Freier fanden und somit in Todesschande standen, der Reihe nach, heimlich in der Nacht, einen Goldbeutel ins Zimmer geworfen hat.

Bald wurde Nikolaus Bischof von Myra; man sprach ihm die wunderbaren Kräfte zu, Stürme zu entfachen und besänftigen zu können. Auf diese Weise wurde er Patron der Seefahrer, der Hilfsbedürftigen und Kinder.

In vielen Hafenorten stehen heute noch Nikolauskirchen.
Trotz mancher Einwände ängstlicher Pädagogen und kirchlicher Stellen ist es üblich, dass mit dem Nikolaus als dem Symbol für das Gute auch der Vertreter alles Dunklen und Bösen in der Person des Krampus mitgeht, um dort, wo nichts zu loben ist, zu strafen und abzurechnen.

Krampusbrauchtum

Die Vorläufer der heutigen Krampusse, waren seit dem 17. Jahrhundert unter den Namen Teufel, die Begleiter des Nikolausspieles. Bis in unser Jahrhundert traten sie immer unter dem Namen Teufel, mit dem heiligen Nikolaus auf.

Vom 17. Jahrhundert an wurden solche Volksbräuche immer häufiger von kirchlicher und weltlicher Obrigkeit verboten. Man hielt sie für unzeitgemäß und sah in ihnen Anlass für ungehörige Späße, Streitigkeiten und Unmoral. Früher waren nämlich die Krampusse auch ein Element der sozialen Kontrolle. Sie rügten die Sitten der Bevölkerung, zeigten ungehörige Liebesaffären auf und bestraften geizige Bäuerinnen und zu strenge Dienstherren. Oft stellten sie der Obrigkeit „die Rute ins Fenster“, sodass Aufstände befürchtet wurden. Im Zeitalter der Aufklärung sah man in diesen Bräuchen einen Ausdruck der Unbildung des Volkes, sowie eine Untergrabung von Sitte und Ordnung, und Kaiser Josef II., und in der Folge der Salzburger Erzbischof Hieronimus Colloredo, erließen strenge Verbote.

Doch, wie viele Anzeigen und Verbote zeigen, fanden die Bräuche weiter im Geheimen statt und wandelten sich stetig und verschwanden schließlich ganz. Um 1900 dann, entdeckten und formten folkloristische und soziale Bestrebungen die Bräuche wieder.

Die „Krampusse“ sind männliche Teufelsgestalten, die zwischen dem 1. November und 23. Dezember auftreten. Sie tragen Kostüme aus Schaf- oder Ziegenfellen und Ledergürtel mit großen Glocken. Die großen, oft kostbaren Holzmasken zeigen teuflische, oder animalische Züge. Hörner von Ziegen, Schafböcken, Kühen, selten sogar kostbare von Steinböcken, krönen die Masken. Mit Ketten und Peitschen bewaffnet rasseln die Krampusseund schlagen wild um sich. Die Krampuspassen sind eine grölende, drohende und pfauchende Meute, die jeweils immer unerwartet und plötzlich auftaucht, durch die Gassen rast und ebenso schnell wieder verschwindet.

Heute präsentiert sich dieser Brauch in vielerlei Gestalt. Früher war das Auftreten der Krampusse an den heiligen Nikolaus gebunden, die Masken und Kostüme waren aus Stoff, Fell, Papier und Pappmaschee.

Heute schließen sich Mädchen wie Burschen zu Krampuspassen in Vereinen zusammen. Sie haben große Freude an diesem Spiel und sogar kleine Buben laufen als Kramperl durch die Straßen, Leuten die Glocken und erschrecken die Passanten. Es gehört zu diesem Spiel, dass das Publikum – besonders die jungen Mädchen – die Krampusse necken und verspotten und dann schreiend davonlaufen, wenn diese drohen und um sich schlagen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Perchten den Advent einleiten oder den Nikolaus begleiten. Diese Rolle übernimmt der Krampus. Perchten gehören nicht in den Advent!

Perchtenbrauchtum

In den 12 Raunächten vom 21. Dezember bis zum Dreikönigstag gehen nach alter Volksmeinung allerlei Geister um.

Weit verbreitet und tief verwurzelt war vor allem der Glaube an den Percht – diePerchta (in unseren Breiten auch Pehtra Baba genannt).

Dieses Geschöpf hat zweierlei Geschlecht, die gute Frau Perchta, die gleichzusetzen war mit Frau Holle, und der böse (schiache) Percht.

Nach der Anschauung unserer Vorfahren war Frau Perchta ein dämonisches Wesen, halb Gottheit, halb Mensch, das in zweifacher Gestalt erschien. Einmal sprach man von ihr als von einer holden Lichtgestalt, die Menschen und Tiere segnend, durch das Land schreitet.

Dann wieder erkannte man in ihr einen hässlichen Dämon, der mit Verderben und Unglück über die Menschen hereinbrach.

Der das Vieh erkranken ließ und der die Ernte vernichtete.

Der Volksmund weiß diesbezüglich manches zu berichten.

Um den Unholden in den Raunächten wirksam entgegentreten zu können, hüllte man sich seit altershehr in grauenvolle, Furchterregende Masken.

Auf diese Weise glaubte man, sie vertreiben zu können.

Im Zusammenhang mit den Perchten spricht man immer wieder vom Perchtenlauf, es ist aber eigentlich gar kein Lauf, sondern mehr ein würdevoller Zug durch die Straßen.

Denn die oft bis 50 Kilogramm schweren und bis 2,20 Meter hohen Kappen, noch dazu acht bis zehn Stunden auf dem Kopf getragen, erlauben nur eine gemessene Bewegung.